„Ich habe nur weiter gemacht, weil ich schlecht darin war“
ZISCHUP – INTERVIEW mit dem Trainer der Dancehall Robin Steffen aus Rheinfelden
Robin Steffen, 22 Jahre, ist Trainer der Dancehall in Rheinfelden. Er trainiert zurzeit zwei Meisterschaftsteams. Wie Robin mit dem Tanzen begonnen hat und wer ihn immer unterstützt hat, hat er einer seiner Schülerinnen, Jana Schönemann, und ihrer Freundin, Sophie Larius, beide Schülerinnen der Klasse 9a des Georg-Büchner-Gymnasiums Rheinfelden, verraten.
Zischup: Immer mehr und mehr Menschen finden heutzutage Spaß am Tanzen, was hat dich damals dazu inspiriert und mit wieviel Jahren hast du damit angefangen?
Robin: Meine Mutter hat mich damals mit dreizehn Jahren ins Tanzen geschickt. Ich wurde gezwungen, und mit der Zeit hat es mir doch Spaß gemacht. Ich war in allen Sportarten gut, außer im Tanzen, und deswegen wollte ich weitermachen. Davor habe ich Tischtennis gespielt, konnte aber aufgrund eines Armgipses nicht weiterspielen, weshalb mich meine Mutter ins Tanzen geschickt hat.
Zischup: Was war bisher dein größter Erfolg und was willst du noch erreichen?
Robin: Als Trainer habe ich die DTHO mit NONSTOP, dem Team, das ich trainiere, gewonnen. Dort sind wir gegen die Tanzschule in Bad Säckingen, die damals neu eröffnet hatte, angetreten und haben schlussendlich auch gewonnen. Und die IVM haben wir auch gewonnen, welche eines der größten Turniere Europas ist. Als Tänzer habe ich im größten Battle Europas, „Paradise“, den dritten Platz belegt. Außerdem war ich noch bei diversen Fernsehauftritten wie «Germany`s next Topmodel ». Später würde ich gerne mal eine eigene Tanzschule eröffnen. Dann würde ich, wenn ich einen eigenen Job habe, vormittags arbeiten und abends dann meine Zeit in der Tanzschule verbringen.
Zischup: Wer hat dir in Momenten, in denen du aufgeben wolltest, weitergeholfen?
Robin: Meine Trainer und meine Mutter. Wenn jemand aufhören will, wendet der sich an seine Trainer und ich versuche dann, ihnen zu helfen. Meistens hören die Menschen, nachdem sie mit dem Tanzen aufhören, mit dem Sport auf. Das ist nicht gut, da der Mensch Bewegung braucht.
Zischup: Wie oft trainierst du?
Robin: Eigentlich jeden Tag. Donnerstags und sonntags komme ich gerne eine Stunde früher oder bleibe etwas länger im Tanzcenter, und ansonsten habe ich gute Verbindungen zu anderen Tanzschulen, die mir anbieten, bei ihnen zu trainieren. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht tanze. Wenn man besser werden möchte, muss man dafür arbeiten.
Zischup: Welche Erwartungen hast du an deine Schüler?
Robin: Eigentlich keine. Als Trainer musst du sehr darauf achten, wer arbeiten will und wer nicht. Man lässt sich schnell von denen aufhalten, die nicht arbeiten wollen, und vernachlässigt somit schnell diejenigen, die wollen. Ich hatte schon Schüler, die gemeint haben, sie müssen nicht zu Hause üben, da sie Besseres zu tun hätten, und wenn man sich zu lange mit solchen Menschen aufhält, zieht man die runter, die besser werden wollen.
Zischup: Ist es deiner Meinung nach wichtig, ein gutes Schüler-Trainer-Verhältnis zu pflegen?
Robin: Nein. Es mag sein, dass die Schüler dann mehr Spaß haben, aber man wird nur besser, wenn man hart arbeitet. Ich trainiere nur NONSTOP und euch, und da ihr Meisterschaftsteams seid, will ich, dass ihr besser werdet. Hätte ich jetzt einen normalen Kurs, den ich trainieren würde, wäre mir das Verhältnis wichtiger, aber hier wollt ihr eure Leistung steigern.
Zischup: Was kannst du Menschen auf den Weg mitgeben, die Angst haben, mit dem Tanzen zu beginnen?
Robin: Ich war damals auch nicht in bester Form, aber ich kann heute sagen, dass es egal ist, wer man ist oder wie man ist. Ich fühlte mich im Tanzen wie in einer Familie. Man wird wie in keiner anderen Sportart aufgenommen. Es interessiert niemanden, woher man kommt oder wie man aussieht. Es kommt nur darauf an, was du aus dem machst, das du bist.
Jana Schönemann, Klasse 9a, Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden
Sophie Larius, Klasse 9a, Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden