Autorenlesung von Peter Stamm
Am 3. November 2014 wurde dem Georg-Büchner-Gymnasium die große Ehre zuteil, an der vielgefragten Autorenlesung von Peter Stamm im Gymnasium Kenzingen teilzunehmen.
Neben 16 anderen Schulen wurde unser Gymnasium dazu auserwählt, den von den drei Abiturlektüren einzigen noch lebenden Autor aus der Nähe erleben zu dürfen.
Die Hinfahrt verlief bis auf einen zeitweisen Verlust von fünf Jungs ohne Probleme. Schon einige Kilometer vor der Ankunft bestanden die Fahrgäste im Zug nur noch aus Schülern aus verschiedensten Schulen. In Kenzingen angekommen zog also ein riesiger Strom Richtung Gymnasium durch den kleinen Ort. Gut organisiert von dieser Schule war die Veranstaltung auf jeden Fall. Einige Schüler lotsten Busse zu Parkplätzen, Eintritt zur Veranstaltung bekam man nur mit Eintrittskarten.
Nachdem sich alle 630 Schüler und Lehrer in der Turnhalle eingefunden hatten, begann die Vorlesung mit einigen Worten des Schulleiters des Kenzinger Gymnasiums und einer Lehrerin, die die Moderation übernahm. Nach einer kurzen Vorstellung des Autors las dieser zwei Kapitel aus seinem Roman vor. Mit seiner angenehm tiefen Stimme und der klassischen Frisur erinnerte er sehr an den heute-journal-Sprecher Klaus Kleber. Nun folgten die Fragen der Schüler. Die Fragen, die wohl alle am meisten interessierten, wurden gleich zu Anfang gestellt: Wie kam der Autor auf diese Idee für seinen Roman? Ist Agnes, die Protagonistin der Erzählung, wirklich tot oder noch am Leben? Wie fühlt man sich, wenn der eigene Roman zur Abiturlektüre auserwählt wird? Hat er sich wirklich all das gedacht, was wir Schüler nun in diesen Roman hineininterpretieren? Seine Reaktion auf die Fragen zu sehen, war sehr interessant, seine Antworten jedoch ein bisschen enttäuschend. Viele Antworten, wie beispielsweise die auf die Frage nach der Idee, wusste er nicht mehr, Lektüreschlüssel für seinen Roman, über die uns seine Meinung sehr interessiert hätte, kannte er kaum, und direkte Fragen zum Inhalt des Werkes wollte er nicht beantworten, da er die Fantasie der Leser nicht einschränken wollte. Alles in allem hat es sich aber sehr gelohnt, diesen wortgewandten Autor einmal persönlich zu erleben. Das Feedback dieses Ausflugs bei den Lehrerinnen Frau Riedlinger, Frau Fritz und Frau Collmann-Weiß fiel auch durchweg positiv aus. Am Schluss bekamen einige Schüler sogar noch ein Autogramm von ihm.
Nachdem die Schülergruppe am Kenzinger Bahnhof noch einer letzten Gefahr trotzen musste, nämlich einer „Selbstmordlock", die mit rasender Geschwindigkeit am Bahnsteig vorbeirauschte, kamen alle Schüler wohlbehalten wieder in Rheinfelden an.