„Was bleibet aber …“

Literatur im Land

 

 ausstellung

 Lesen Sie hier den Zeitungsbericht der Badischen Zeitung (Lörrach) vom 04.01.2020

Eigentlich … So beginnen momentan viele Berichte über das kulturelle Leben der Region. Eigentlich hätte die Ausstellung „Literatur im Land“ der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. (ALG) im Hebelhaus in Hausen aufgebaut werden sollen. Eigentlich hätte sie, als sie Anfang Dezember dann im Lichthof des Georg-Büchner-Gymnasiums in Rheinfelden (Baden) einen Platz fand, mit Lesungen und Vorträgen nicht nur in die Schule, sondern auch in die Stadt wirken sollen. Eigentlich …

Wegen der aktuellen Infektionslage und der Schulschließungen vor Weihnachten wurde die Ausstellung am letzten Montag vor Weihnachten im engsten Kreis offiziell eröffnet. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Bürgermeister Martin Bühler aus Hausen im Wiesental, Schatzmeister der ALG, und Schulleiter Volker Habermaier – zugleich Präsident des Hebelbundes Lörrach -, die Ausstellung zu besichtigen und zu würdigen. 

Sie besteht aus 20 Schautafeln, die unter Überschriften wie „Aufklärung“, „Freiheit“ oder „Lebensformen“ Porträts und Zitate bekannter Autorinnen und Autoren zeigen. Schiller, Brecht oder die Droste-Hülshoff gehören dazu. Auch Entdeckungen sind zu machen: Wer kennt etwa noch Armin T. Wegner, einen bedeutenden Exilschriftsteller, oder Wolfgang Hilbig aus der DDR? Wer wusste, dass der US-Amerikaner Charles Bukowski in Andernach am Rhein geboren wurde? OB Eberhardt wies erstaunt darauf hin. Außer den in ganz Deutschland gezeigten Tafeln enthält die Ausstellung auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Bundeslandes Baden-Württemberg. Dazu gehören neben dem Lokalmatador Johann Peter Hebel etwa die Württemberger Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike oder der Russe Anton Tschechow, der in Badenweiler starb.

Der Titel der Ausstellung entstammt einem Gedicht Friedrich Hölderlins: „Was bleibet aber, stiften die Dichter.“ Damit wird zum einen auf das immaterielle Erbe der Literatur angespielt, zum andern auf die materiellen Hinterlassenschaften ihrer Urheber. Genau darum kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft literarischer Gedenkstätten und Gesellschaften, die Dachorganisation von über 250 literarischen Vereinigungen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, „die literarische Vielfalt im Land der Dichter und Denker zu erhalten und ihr in einer durch neue Technologien veränderten Lebenswelt weiterhin die nötige Anerkennung und Aufmerksamkeit zu verschaffen“. Gefördert wird die ALG durch die  Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Land Berlin.

Die Ausstellung wurde am Gymnasium bereits in den Literaturunterricht einbezogen und wird bis ins neue Jahr stehen bleiben. Eine Lesung des Schriftstellers Philipp Brotz, der Deutschlehrer am GBG ist, oder ein Vortrag von Markus Manfred Jung über Johann Peter Hebels Beitrag zur Weltliteratur in Mundart, das Gedicht „Die Vergänglichkeit“ sind geplant. Ob, wann und wie diese stattfinden können, steht noch nicht fest.