Besuch des Landtagsvizepräsidenten Wilfried Klenk (CDU)
© H. Gollin (Badische Zeitung)
Am 6. Februar 2017 besuchte der Landtagsvizepräsident von Baden-Württemberg, Wilfried Klenk (CDU), das Georg-Büchner-Gymnasium in Rheinfelden, wo er in einem Gespräch zu seiner Arbeit mit den neunten Klassen der Schule vorbereitete Fragen beantwortete und sich anschließend den Schülerinnen und Schüler in einer offenen Fragerunde stellte.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b, die das Interview moderierten, hatten zuvor in Gruppen unter der Leitung ihres Gemeinschaftskundelehrers Herrn Eberspach Fragen zur Arbeit von Herrn Klenk herausgearbeitet und sich so auf dessen Besuch vorbereitet. Am Dienstag trafen sich die Schülerinnen und Schüler um 9.45 Uhr zur Vorbereitung des Saals und der Technik. Auch die Presse war anwesend. Der Gast wurde um 10.00 Uhr durch Schuldirektor Herrn Habermeier begrüßt, bevor um 10.05 Uhr das Gespräch durch die Schülerinnen und Schülern der Klasse 9b eröffnet wurde.
Die ersten Fragen drehten sich um die persönliche Vita des Gastes. Zuständig hierfür waren Fiona, Nele, Bleona und Annika. Auf die Frage, was ihn dazu bewegt habe, beruflich in die Politik zu gehen, antwortete Klenk, dass er erst Klassensprecher und dann Schulsprecher geworden sei, und so gelernt habe, wie es sei, sich für andere einzusetzen. Auch sei er seit 37 Jahren Gemeinderat gewesen, die Parteipolitik sei erst später dazugekommen. Auf die nächste Frage, ob er neben seiner zusätzlichen Arbeit beim roten Kreuz noch Zeit für seine Familie und für private Tätigkeiten habe, antwortete Klenk, dass er seit seinem Antritt als Vizepräsident 2015 nicht mehr im roten Kreuz tätig sei, sondern nur noch im Parlament. Die letzte Frage zur persönlichen Vita war, warum er sich für die CDU und nicht für eine andere Partei entschieden habe. Klenk antwortete, dass jede Partei andere Vorstellungen habe und sich das Programme und die Ziele der CDU am meisten mit seinen eigenen decken würden.
Die nächste Schülergruppe, bestehend aus Oliver, Alexander, Lorenz, Zied und Kai stellte Fragen zu Klenks Tätigkeit als Landtagsabgeordneter. Klenk erzählte, dass seine normale Woche daraus bestünde, dass er am Montag und am Freitag für den Landtag unterwegs wäre, wie jetzt am GBG, und am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Sitzungen in Stuttgart habe, wobei Dienstag Fraktionssitzungen, am Mittwoch einzelne Parteien und donnerstags nicht-öffentliche Ausschusssitzungen. Außerdem gäbe es einmal im Monat eine Woche mit Plenarsitzungen. Auch habe er diverse Wochenendtermine. Auf die Frage, ob es schwer sei, immer seiner Partei treu zu bleiben, antwortete Klenk, dass man selbstbewusst und entschlossen zu seiner Meinung stehen solle und bei verschiedenen Meinungen Kompromisse finden müsse. Die dritte Frage, welche Qualifikationen als Abgeordneter vonnöten wären, beantwortete Klenk, indem er auf Sozialkompetenz, Vertrauen, Offenheit nach außen und ein harmonisches Miteinander mit Rücksichtnahme verwies. Zu den Abgeordneten der AfD sagte er, dass es immer wieder Probleme innerhalb der Partei mit einzelnen Abgeordneten geben würde, aber dass man auch mit diesen Abgeordneten zusammenarbeiten müsse. Klenk meinte auch, dass es nicht immer leicht wäre, im eigenen Wahlkreis den Bürgern zu helfen, da man sich nicht immer in jedem Thema auskenne.
Die Fragen der dritten Gruppe befassten sich mit seiner Tätigkeit als Landtags(vize-)präsident, für die Lilly, Lisa, Laura und Vivienne zuständig waren. Die erste Frage war, wie lange und intensiv er sich auf die Diskussionen im Landtag vorbereite. Er antwortete, dass er dafür nicht zu viel Zeit benötige, da er nur Abstimmungen und Zeiten regeln müsse und nicht mitdiskutieren dürfe. Auf die zweite Frage, ob er nur in Deutschland den Landtag repräsentiere oder auch in andere Länder reise, antwortete er, dass er Kontakte in Spanien, Österreich, Katalonien usw. pflege und enge Verbindungen habe und auch an Treffen mit Personen aus diesen Ländern teilnehmen würde. Die nächste Frage war, ob es ihm schwerfallen würde, den Landtag zu repräsentieren, wenn er anderer Meinung als die Mehrheit sei. Er antwortete, das man nie einzeln entscheiden würde und es deshalb grundsätzlich auch nicht schwer sei, das Parlament als Ganzes zu repräsentieren. Bei der Frage, ob es ihm manchmal schwer fiele, bei den Diskussionen unparteiisch zu bleiben, antwortete er, dass es wichtig wäre, sich nicht einzumischen, man aber trotzdem schon manchmal gern seine Meinung loswerden würde.
Die letzte Gruppe, bestehend aus Noah, Kathrin, Nik, Leon, Levi, Marko und Lena, stellte aktuelle landespolitische Fragen. Das erste Thema war, dass die CDU plant, eine Sachleistungskarte für Flüchtlinge einzuführen, wobei die Nutzung dieser Karte begrenzt werden soll. Die Frage war, inwiefern man diese Karte einschränken wolle, hinsichtlich Zigaretten und Alkohol. Klenk antwortete, dass man noch nichts Genaues beschlossen habe, aber er persönlich auch dafür wäre, die Gesundheitsleistungen ebenfalls in diese Karte miteinzubeziehen. Thema der zweiten Frage war, wie hoch die Chancen stünden, dass in Baden-Württemberg, wie in anderen Schulen Deutschlands, bald mehr digitale Medien und Hilfsmittel zum Einsatz kämen. Klenk erzählte, dass es zu diesem Thema aktuell bereits ständige Diskussionen gäbe und dass alle Schülerinnen und Schüler an digitale Medien herangeführt werden sollen. Die dritte Frage war, wie man den in dieser Woche zu verabschiedenden Haushaltsplan beschließen würde, bei all den teuren Plänen für die kommende Legislaturperiode, ohne dass dabei neue Schulden anfallen würden. Klenk antwortete, dass es bei ca. 48 Milliarden Euro Schulden des Landes und kommenden Ausgaben, trotz aktuell hoher Steuereinnahmen und niedrigen Zinsen, für die kommenden Generationen nicht einfach werden würde, speziell wenn die Wirtschaft nicht weiterwachse, weshalb es wichtig sei, keine neuen Schulden aufzunehmen. Die letzte Frage zu dem Thema war, dass momentan wegen der Terroranschläge und der Terrorgefahr über höhere Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen diskutiert wird. Auch an unserer Schule wurde bereits über eine Kameraüberwachung diskutiert, welche jedoch abgelehnt wurde. Klenk sagte, dass die Videokameras eher zur Abschreckung dienen würden. Man solle aber aus Transparenzgründen klarmachen, wie lange die Aufnahmen gespeichert würden und wer alles auf diese Daten Zugriff habe.
Nach dem Interview, das etwa um 11.00 Uhr endete, gab es noch eine offene Fragerunde, in der Schülerinnen und Schüler aus allen neunten Klassen Fragen stellen konnten. Die ModeratorInnen der Fragerunde waren Kathrin, Noah und Leon. Um 11.30 Uhr verabschiedeten die Schülerinnen und Schüler dann den Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk und dankten ihm für den Besuch am Georg Büchner Gymnasium.
Dieser Bericht wurde verfasst von Tobias, Julia und Nike mit Unterstützung von Lena.