Sich informieren hilft gegen Sorgen

Die Universität Freiburg erwartet keinen Tsunami an Studienbewerbern, sondern nur eine Welle.


  1. Um den Schülern bei der Studienwahl auf die Sprünge zu helfen, besuchte der Vizerektor der Universität Freiburg, Heiner Schanz, das Georg-Büchner-Gymnasium. Foto: Hannah Klusmann

 

 

RHEINFELDEN. Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums hat den deutschen Schulen viele Veränderungen gebracht. Vor allem das Übergangsjahr stellt Universitäten, Schulen und nicht zuletzt auch Schüler, Eltern und Lehrer vor einige Herausforderungen. Es verursacht einen "Doppeljahrgang", das heißt, 2012 werden in Baden-Württemberg sowohl die 13.-Klässler nach neun Jahren Schule als auch die 12.-Klässler nach acht Jahren zusammen das Abitur machen.

Folglich machen sich diese Schüler natürlich Sorgen um ihre Zukunft. Reichen die zusätzlichen Studienplätze, um 22 000 mögliche Studenten mehr unterzubringen? Haben alle Schüler die gleiche Chance, das zu studieren, was sie möchten? Werden die Anforderungen für einen guten Studienplatz höher? Und vor allem: Wie können sich die Schüler des Doppeljahrgangs am besten um einen guten Studienplatz bemühen?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, veranstalteten die beauftragten Lehrerinnen für die Berufsorientierung, Regina Wessely und Marlene Riedlinger, zusammen mit dem Elternbeirat des Georg-Büchner-Gymnasiums am Mittwoch einen Informationsabend für Schüler und Eltern.


Der Elternbeiratsvorsitzende Gerd Sauer erläuterte in einer Präsentation die Schwierigkeiten und brachte die Fragen auf den Punkt, die sich viele Eltern schon häufig stellten. Zwei Referenten taten ihr Bestes, um auf diese Fragen zu antworten und den Zuhörern ihre Sorgen zu nehmen.

Heiner Schanz, der Vizerektor der Universität Freiburg, erklärte, welche Maßnahmen die Universitäten ergreifen und bereits ergriffen haben, um die Herausforderung des Doppeljahrgangs zu bewältigen. Anhand von Schaubildern und Zahlenbeispielen zur Schaffung zusätzlicher Studienplätze und anderen Maßnahmen, die die Hochschulen und das Land ergreifen, erklärte er, dass kein Grund zur Sorge bestehe. "Es ist kein Tsunami, der uns überrollt, sondern eher eine Welle", und gegen die käme man an, sagte er über die Zahl der Abiturienten im Jahr 2012.

Es gibt nicht nur das Studium


Das viel größere Problem sei, dass sich immer weniger Abiturienten genau über verschiedene Studiengänge, Hochschulen und Möglichkeiten informieren. "Sich informieren ist besser, als Sorgen machen", mahnte Schanz. Denn wenn jeder wisse, was er will, habe auch jeder die gleichen Chancen, dies zu erreichen. Um die Entscheidung leichter zu machen, gibt es nun auch einen Orientierungstest, der für alle Studienplatzbewerber obligatorisch ist.

Auch Wolfgang Kolep von der Agentur für Arbeit nahm mit seinem Vortrag einige Sorgen. Er berichtete über die verschiedenen Ausbildungsformen und andere Möglichkeiten, die es nach dem Abitur gibt, zum Beispiel das freiwillige soziale Jahr und Auslandsaufenthalte, falls man doch lieber noch mit dem Studieren warten möchte.

Am Ende des Abends waren viele Fragen beantwortet, und Schüler und Eltern konnten erleichtert den Nach-Hause-Weg antreten. Diese Veranstaltung war die dritte der Reihe "Oberstufenforum" zur Berufs- und Studienorientierung.